Mitte der 1950 Jahre konnte sich der BVB im Glanze einer großartigen Mannschaft sonnen. Die Jungs, die 1956 und 1957 in identischer Aufstellung Deutscher Meister wurden, haben etwas Einmaliges erreicht und wurden dafür 1958 als erste „Mannschaft des Jahres“ überhaupt von den bundesdeutschen Sportjournalisten ausgezeichnet. Sie waren waren absolute Klasse.

Heinrich „Heini“ Kwiatkowski gehörte dazu, Borussias erster Weltmeister, der alles überragende Max Michallek, die „Drei Alfredos“ Addy Preißler, Fred Kelbassa und Alfred Niepieklo und nicht zu vergessen die beiden Außenstürmer Helmut Kapitulski und Wolfgang „Sully“ Peters.
Während Helmut Kapitulski am 29. September 2024 in seiner pfälzischen Wahlheimat stolze 90 Jahre alt wird, hat „Sully“ Peters leider bereits 2003 das Zeitliche gesegnet.
Wolfgang Peters wurde am 8. Januar 1929 in Dortmund geboren, wäre heute also 95 Jahre alt geworden. Sein Adoptivvater hörte auf den Namen Ignaz Peters und war einer der ersten Mäzene von Borussia Dortmund in der gesamten Vereins-Historie. So übernahm der rührige Bauunternehmer kostenlos die gesamten Maurerarbeiten beim Bau des BORUSSIA-SPORTPLATZES 1923/24.
Seine ersten fußballerischen Sporen verdiente sich der wieselflinke Außenstürmer mit dem Spitznamen „Sully“, den er sich als Kind selbst gegeben hatte, bei der ÖSG Viktoria in DO-Körne. 1954 kam er zum BVB und setzte sich sofort als Stammspieler durch.  Die Trainer Bumbas Schmidt und Helmut Schneider hielten viel von dem wendigen, ballsicheren und taktisch begabten jungen Mann, der sich als herausragender Dribbler, erstklassiger Flankengeber, sicherer Passspieler und auch als Torschütze auszeichnete.
Aufgrund seiner offenkundigen Qualitäten wurde er auch in die DFB-Formation berufen. Allerdings trug er den Dress mit dem Bundesadler nur ein einziges Mal: Beim 1:0-Sieg im November 1957 gegen Schweden waren neben ihm auch seine BVB-Kollegen Alfred Schmidt, der den Siegtreffer markierte, und Alfred Kelbassa mit von der Partie. 1958 gehörte Peters zum Aufgebot für die WM in Schweden, wurde dort aber leider nicht eingesetzt.
Mehr war nicht drin für den Dortmunder, denn sein Konkurrent als Nationalmannschafts-Rechtsaußen war ausgerechnet Helmut „Boss“ Rahn, der als Weltmeister von 1954 mit den beiden entscheidenden Siegtreffern gegen die Ungar unangefochten diese Position innehatte.
Ähnlich unumstritten war Peters beim BVB, wurde 1956 als Deutscher Meister folgerichtig ein Europapokal-Pionier und hat u. a. in den allerersten Spielen gegen Spora Luxemburg und Manchester United mitgewirkt. Natürlich war er auch dabei, als der BVB 1957 das Stadion Camp Nou in Barcelona mit eröffnen durfte.
Insgesamt absolvierte der Außenstürmer für die Borussia 209 Oberliga- und sieben Europapokalspiele.
Nach seiner aktiven Zeit beim BVB wurde „Sully“ Peters Trainer, u. a. bei seinem Stammverein ÖSG Viktoria.
Außerhalb des Sportplatzes verlief das Leben von Wolfgang Peters leider sehr turbulent. Doch das gehört nicht hierher in diese kleine Würdigung des früheren BVB-Rechtsaußen, der heute vor 95 Jahren geboren wurde.