Mit großer Skepsis hat die AG Fankultur der BVB Fan- und Förderabteilung die jüngsten Aussagen der Deutschen Fußball Liga und ihrer Geschäftsführerin Donata zu den Plänen eines "Innovationsspiels" zwischen dem 1. FC Köln und AC Mailand wahrgenommen.

"Dass wir eine Debatte über die fehlende Attraktivität der Bundesliga führen, begrüßen wir sehr. Wir denken jedoch, dass die bisher von der Liga in die Diskussion eingebrachten Vorschläge nicht geeignet sind, die Bundesliga attraktiver zu gestalten. Eher haben wir das Gefühl, es sollen alte Berliner mit etwas frischem Puderzucker aufgehübscht werden", so Tobias Westerfellhaus, Vorstand der Fan- und Förderabteilung.
Konkret gesagt: Technische Spielereien wie die sogenannten innovativen TV-Bilder - z.B. Körperkameras oder Drohnenaufnahmen - werden ein Bundesligaspiel zwischen dem 9. und 13. der Bundesliga auf einem Sonntag um 19:30 Uhr für die Zuschauer nicht attraktiver machen. Die Bundesliga muss ihren Fokus wieder auf die Spannung und Faszination des nationalen Wettbewerbs sowie die Fans im Stadion konzentrieren. Fankultur und Fankurven haben die Bundesliga lange von den anderen Ligen Europas abgehoben und national wie international attraktiv für die Zuschauer und Zuschauerinnen gemacht. 
Die sportliche Attraktivität ist der Kern, der den Fußball insgesamt und die Bundesliga erfolgreicher gemacht hat. Diese sportliche Attraktivität ist seit einigen Jahren bei zu vielen Bundesligaspielen, aber auch in der Gesamtkonstellation abhandengekommen. Bei einem Serienmeister aus München, kaum Fluktuation auf den Champions-League-Plätzen, einem Teilnehmerfeld, das in Teilen außerhalb wirtschaftlicher Seriosität agieren kann, sowie Clubs, die aufgrund stark divergierender Startvoraussetzungen zu Beginn der Rückrunde schon quasi abgestiegen sind, sind die Bundesliga und viele ihrer Spiele unattraktiven und irrelevanten Veranstaltungen verkommen. Unserer Auffassung nach wird auch die zunehmende Digitalisierung des Begleitangebots und des Stadionbesuchs keine neuen Fans an die Fußball-Bundesliga und ihre Clubs binde, denn sie lösen nicht die eigentlichen Probleme und Zukunftsfragen der Bundesliga. 
Für die Mitglieder der BVB Fan- und Förderabteilung ist klar: Um den Fußballsamstag wieder zu einem spannenden Erlebnis zu machen, das Jung und Alt in die Stadien und vor die TV-Geräte zieht, muss die DFL vor allem die finanzielle Schere zwischen den Clubs reduzieren um einen spannenden und integreren Wettbewerb zu sichern. Die im Sport so häufig bemühte Solidarität und Fairness muss endlich auch für die Geldverteilung innerhalb der Liga gelten. 

Wir fordern:
Die Spiele der nationalen Wettbewerbe dürfen ausschließlich in Deutschland durchgeführt werden; faire und solidarische Verteilung der TV-Gelder aus der Bundesliga Vermarktung; ehrliche Solidarität der Top-Vereine zur Beteiligung der Liga an den Einnahmen aus der Champions League; Bündelung der Anstoßzeiten und Stärkung der Bundesligakonferenz; Konzepte zur Bindung junger Fans und Begeisterung für das Erlebnis Stadion; Sicherung der Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit von Karten für Jugendliche; Beibehaltung und Ausbau von Stehplatzbereichen zur Sicherung eines bezahlbaren Stadionzugangs und Förderung der Fankultur.