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Elwin Schlebrowski vor 100 Jahren geboren

Das obige Foto zeigt eine tolle Szene aus dem Länderspiel Irland – Deutschland im Jahre 1956. Torhüter Heinrich Kwiatkowski hat sich instinktiv in die rechte Ecke geworfen. Vor ihm klärt allerdings per Flugkopfball sein Dortmunder Mannschaftskollege Elwin Schlebrowski die Situation mit einem gekonnten Flugkopfball.

 

Genau dieser Elwin Schlebrowski, der leider nur zwei Mal den Dress der Deutschen Nationalmannschaft überstreifen durfte, wurde gestern vor 100 Jahren, also am 31. 8. 1925, in Klein-Kamionken, dem damaligen Ostpreußen, geboren.

Die Familie Schlebrowski erlag schon kurz danach den Verlockungen des Ruhrgebietes und ließ sich unweit von Dortmund  in Wanne-Eickel nieder. Hier schloss der kleine Elwin sich als Schüler  Preußen Wanne an und wechselte später zu den  Sportfreunden, mit denen er 1950 in die 2. Liga West aufstieg. Damals hatte der BVB schon ein Auge auf den begabten Mittelfeld- und Abwehrspieler geworfen. Zur Saison 1951/52 war es dann soweit: Elwin Schlebrowski wechselte zum BVB und spielte bis 1960 für schwarz und gelb. Und das mit großem Erfolg!

Er wurde mehrfach Westdeutscher Meister mit dem BVB in den Jahren 1956 und 1957 Deutscher Fußballmeister. Diese großartigen Titel markieren dann auch seine größten sportlichen Erfolge in einer durchaus bemerkenswerten Karriere. Hinzu kam Anfang 1958  die Auszeichnung

„Mannschaft des Jahres“ für sein Team, in dem er ein unermüdlicher Antreiber mit einer nie ermüdenden Pferdelunge war. Natürlich stand er auch in der Elf, die  am 1. 8. 1956 das allererste Europapokalspiel des BVB gegen Spora Luxemburg absolvierte.

Leider konnte der anerkannte Meisterspieler in der Nationalmannschaft unter Sepp Herberger nie so richtig reüssieren. Der Sepp war eben ein Nickel, wie es Ady Preißler einmal formulierte, und mochte die Spieler aus dem Fußballwesten  nicht so sehr.

Dafür war er aber beim BVB eine überausfeste Größe und als wichtiger Teil der Läuferreihe Schlebrowski – Michallek – Bracht unverzichtbar.

Beruflich war der „Schlebro", wie er nur genannt wurde, zunächst unter Tage als Bergmann tätig, schulte später jedoch zum kaufmännischen Angestellten der Dortmund-Hörder-Hüttenunion um.

Nach seiner aktiven Zeit war der großartige Fußballer und bescheidene Mensch, der sich nie in den Vordergrund schob, mehrere Jahre Trainer der BVB-Jugend und aktiver Mitstreiter in dem von Legende Aloys Scheffler geleiteten Ältestenrat.

Die ungeklärte NS-Vergangenheit bezieht sich primär, aber auch lediglich darauf, dass Schlebro  1943 mit 18 als verführter Jugendlicher in die NSDAP eingetreten ist. Wie Hunderttausende andere auch. 

Zu seinem 100. Geburtstag, stellen wir ihn in den Mittelpunkt unserer Betrachtungen, um nachdrücklich eines vorbildlichen Sportsmanns zu gedenken, dem der BVB viel verdankt.

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