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Stichtag 9.4.1925: Erwin Halfen vor 100 Jahren geboren
Im Dunstkreis des Borsigplatzes groß geworden, stieß er schon in jungen Jahren zu den Schwarz-Gelben, bei denen er erfolgreich die Schüler- und Jugendmannschaften durchlief.
Als der BVB 1945 nach dem schrecklichen Zweiten Weltkrieg begann, sich wieder Gedanken über den Aufbau einer neuen Mannschaft zu machen, spielte der Name Erwin Halfen in den Überlegungen der meisten Vereinsfunktionäre eine wichtige Rolle, wenn es um die Besetzung der beiden zentralen Verteidigerpositionen nach dem damals praktizierten WM-System ging.
Als rechter Verteidiger war Heinrich Ruhmhofer quasi gesetzt, als kongenialer linker Deckungsspieler ebenso Erwin Halfen, der im Blickpunkt der heutigen Betrachtung steht. Gemeinsam mit Ruhmhofer war er in der legendären BVB-A-Jugend des Jahres 1939 bereits Westfalenmeister im Endspiel gegen den FC Schalke 04 geworden.
In einer Mannschaftsvorstellung aus dem Jahr 1949 wird Halfen wie folgt beschrieben: „Seine faire, unverwüstliche Kampfesweise sichert ihm alle Sympathien und rechtfertigt seine Aufstellung im Repräsentationsspiel des Westens gegen Bremen. Mit dem Verteidigerpaar Ruhmhofer – Halfen sehen wir in aller Ruhe kommenden Ereignissen entgegen.“
Und in der Tat konnte sich der BVB von 1945 bis 1952 auf seinen linken Verteidiger stets verlassen. Mit seinem konsequenten Deckungsspiel setzte er manchen Klassestürmer regelrecht schachmatt.
Erwin Halfen gehörte zu dem ebenfalls heute legendären Team, das 1947 am Schloss Strünkede zu Herne den FC Schalke 04 mit 3:2 bezwang, Westfalenmeister wurde und damit die Dominanz der Knappen in Westfalen, ja, in ganz Westdeutschland, ein für alle Mal brach.
Er stand natürlich auch in jener Elf, die ebenfalls 1947 in der Kampfbahn „Rote Erde“ im ersten Spiel der neu gegründeten Oberliga West die Sportfreunde Katernberg mit 3:0 nach Hause schickte.
Erwin Halfen wurde 1948, 1949, 1950 und 1951 mit Borussia Dortmund sage und schreibe viermal in Folge Westdeutscher Meister. Er machte 1949 alle vier Spiele der deutschen Endrunde mit und wurde selbstverständlich auch für das Endspiel um die „Deutsche“ 1949 in Stuttgart gegen Mannheim aufgestellt, das die Borussen in einer wahren Hitzeschlacht unter sehr unglücklichen Umständen knapp mit 2:3 verloren. Halfen, dessen Todestag uns leider nicht bekannt ist, galt als „Kampfschwein“, das aber nie die Gesetze der Fairness missachtete.
Insgesamt absolvierte Erwin Halfen 100 Meisterschaftsspiele im Rahmen der Oberliga West für den BVB und hat mit seiner ruhigen, niemals aufdringlichen Art viele, viele Sympathien in der schwarz-gelben Vereinsfamilie einheimsen können. Zu seinen Mannschaftskameraden gehörten so arrivierte Cracks wie Addy Preißler, Erich Schanko, Max Michallek, Pat Koschmieder und die Gebrüder Erdmann.