Lothar Huber erblickte am 5. 5. 1952 in Kaiserslautern das Licht der Welt. Bei den „Roten Teufeln“ kickte der dreimalige Amateur-Nationalspieler, der auch im Aufgebot für die Olympischen Spiele in München stand, von 1970 – 1974. Heute feiert der Fußball-Ruheständler also seinen 70. Geburtstag und wird dabei wohl auch auf die erfolgreiche BVB-Karriere zurückblicken.

Dortmund, 23. Juni 1976: Im zweiten Relegationsspiel zwischen dem BVB und dem 1. FC Nürnberg zum Aufstieg in die Bundesliga – das erste hatten die Schwarz-Gelben im Frankenstadion mit 1:0 gewonnen - brach im Westfalenstadion die 80. Spielminute an. Die Partie stand auf des Messers Schneide. Der torgefährliche Gäste-Verteidiger Rudi Sturz hatte gerade das 2:2 erzielt, nachdem zuvor Peter Geyer und Hannes Hartl für den BVB sowie Mittelfeldstar Slobodan Petrovic für die Nürnberger getroffen hatten.

Die Borussen wackelten bedenklich. Ein weiterer Treffer für die Franken hätte böse Folgen haben können. BVB-Trainer Otto Rehhagel reagierte konsequent und beorderte den flinken Rechtsverteidiger Lothar Huber nach vorn, der – ähnlich wie Nürnbergs Sturz – schon mehrfach  Stürmerqualitäten nachgewiesen hatte. Trotzdem hielten viele im Stadion den Atem an, entblößte Rehhagel doch damit in dieser schwierigen Situation die rechte Abwehrseite.

Aber der mutige Coach besaß ein goldenes Händchen! Denn genau dieser Lothar Huber, der später als „Flankenkönig“ in die BVB-Geschichte einging und heute 70 Jahre alt wird, markierte kurz danach in der sprichwörtlich letzten Minute das 3:2 für den BVB. Der bekennende Rechtsfüßler zog trocken mit links ab, traf zielgenau und beantwortete damit die Frage nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga zugunsten seines Clubs. Nürnbergs Trainer Hans Tilkowski, bekanntlich selber ein Mann mit großer BVB-Vergangenheit,  gratulierte fair unmittelbar nach dem Schluspfiff. 

Lothar Huber erblickte am 5. 5. 1952 in Kaiserslautern das Licht der Welt. Bei den „Roten Teufeln“ kickte der dreimalige Amateur-Nationalspieler, der auch im Aufgebot für die Olympischen Spiele in München stand, von 1970 – 1974. Den endgültigen Platz im Olympiateam 1972 schnappte ihm übrigens ein gewisser Ottmar Hitzfeld vor der Nase weg, dessen Co-Trainer der Lothar Jahre später beim BVB werden sollte.

Zum Borsigplatz holte ihn der damalige BVB-Coach Otto Knefler, um mit ihm, Zoltan Varga, Horst Betram, Mirko Votava und Helmut Nerlinger als Stützen eine schlagkräftige Truppe auf dem Weg zum avisierten Wiederaufstieg in die Bundesliga zu formieren. Zunächst absolvierte Lothar Huber hier 75 Spiel (18 Tore) in der zweiten Liga, dann, nach dem Aufstieg 1976, 254 Bundesligaspiele, in denen er 28 Tore erzielte. Hinzu kommen 34 DFB-Pokalspiele (3 Tore) und zwei UEFA-Cupspiele gegen die Glasgow Rangers 1982. Wie gesagt: Brandgefährlich, dieser rechte Verteidiger.

Zwei Jahre, von 1977 – 1979, führte der bei den Fans äußerst beliebte Abwehr-Spezialist sein Team als Mannschaftskapitän aufs Feld.

Beim BVB blieb der gelernte Maurer, der zeitweise im Dortmunder Zoo arbeitete, 13 Jahre und ließ hier seine Spieler-Karriere auch ausklingen.

Danach war der mit Ehefrau Bärbel verheiratete dreifache Vater Co-Trainer bei Ottmar Hitzfeld, betreute mehrere Amateurvereine und ging sogar fur eine kurze Zeit nach Japan, wo er gemeinsam mit Pierre Litbarski arbeitete.

Unvergessen ist die anrührende Funkbrücke, die der BVB 1996 anlässlich einer großen Vereinsfeier aus der Postbank Dortmund für Ehefrau Bärbel live nach Japan schaltete und über die der Lothar „seinem“ Club zur soeben errungenen fünften Deutschen Meisterschaft gratulieren konnte. In den frühen 2000er Jahren war Lothar Huber, der neben Manni Kaltz bundesweit anerkannteste Meister der gefürchteten, mit dem Innenrist angeschnittenen  Bananenflanken eine Zeit Greenkeeper in seinem geliebten Westfalenstadion. Zu Auftritten in der Nationalmannschaft kam er leider nicht, obwohl er diese in den Augen seiner vielen BVB-Fans fraglos verdient gehabt hätte.

Heute feiert der Fußball-Ruheständler also seinen 70. Geburtstag und wird dabei wohl auch auf die erfolgreiche BVB-Karriere zurückblicken. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die Zukunft!