Das erste Match der beiden Reviernachbarn findet 1925 auf dem Borussia-Sportplatz am Borsigplatz statt. Schalke siegt mit 4:2. Auch danach gibt es in schöner Serie bis 1943 teilweise heftige Niederlagen des Borussen, nur durchbrochen durch ein 3:3 im Jahre 1938.

Das erste Match der beiden Reviernachbarn findet 1925 auf dem Borussia-Sportplatz am Borsigplatz statt. Schalke siegt mit 4:2. Auch danach gibt es in schöner Serie bis 1943 teilweise heftige Niederlagen des Borussen, nur durchbrochen durch ein 3:3 im Jahre 1938.

Allerdings gedeiht in dieser Zeit eine robuste Sportfreundschaft zwischen den Vereinen. Schalke absolviert ab 1927 mehrere Vorrundenspiele zur Deutschen Meisterschaft in der Roten Erde, organisiert von den Schwarz-Gelben. 1934 wird 04 nach dem Gewinn der ersten “Deutschen” in Dortmund von 150.000 Menschen mit allen Ehren empfangen und darf sich sogar als erster Sportverein überhaupt in das Goldene Buch der Stadt eintragen. In diesen Genuss kommt der BVB erst 2011.

1935 zieht es Schalkes Ernst Kuzorra als ersten BVB-Trainer zum Borsigplatz, es folgt ihm mit Schwager Fritz Thelen ebenfalls ein “Blauer.” Mit Thelen steigen die Borussen ein Jahr später in die Gauliga, damals die höchste deutsche Spielklasse, auf.

Den ersten Sieg über den westfälischen Dauer-Rivalen überhaupt feiert die  A-Jugend  des BVB 1939 mit einem 4:2 in Münster und wird damit “HJ-Gebietsmeister,” heute würden wir sagen: Westfalenmeister. Im siegreichen Team stehen mit Max Michallek, Heinrich Ruhmhofer und Pat Koschmieder Akteure, die bis in die 1950er Jahre hinein das Abwehr-Korsett des BVB bilden.

Die “Erste” macht es am 14. 11. 1943 der A-Jugend nach und siegt in der Roten Erde mit 1:0. Torschütze: August Lenz, Borussias erster Nationalspieler. Obwohl die Alliierten Tag und Nacht Bombenangriffe fliegen, versammeln sich fast 20.000 im Stadion, um diese Partie zu erleben. So sehr sehnen sich die Menschen nach ein wenig Abwechslung vom grausigen Kriegsalltag.

Nach dem 2. Weltkrieg bricht der BVB die Schalker Dominanz im Fußball-Westfalen mit dem 3:2-Sieg im Endspiel um die “Westfälische” am Schloss Strünkede zu Herne. BVB-Trainerfuchs Ferdinand Fabra lässt seinen Star, den Mittelstürmer August Lenz, gegen “Ötte” Tibulski konsequent Manndecker spielen, nimmt Lenz zwar jegliche Torgefahr, eliminiert damit aber den Schalker Kreisel, die spielerische Wunderwaffe der Knappen.

Kurz danach wird die Oberliga West eingeführt. Im Frühjahr 1948 gibt es beim 1:0-Erfolg des BVB in der Roten Erde mit 46.000 Fans einen neuen deutschen BesucherrekordDie Mannschaften müssen sich im benachbarten Volksparkstadion umziehen und schreiten durch das Spalier von 10.000 begeisterten Fans zum Stadion, weil die Tribüne der Roten Erde mit ihren Umkleiden immer noch “kriegsversehrt” ist.

400 Ordner und 300 Polizisten sind am 12. 3. 1950 in der Glückauf-Kampfbahn hemmungslos überfordert. Fast 60.000 Menschen drängen sich in der Arena zusammen. Die Arena ist hemmungslos überfüllt. Es gibt eine Katastrophe mit 17 teilweise schwer Verletzten. Schalke siegt 2:1, der BVB protestiert, letztlich aber ohne Erfolg.

 

1961 kommt mit Hermann Eppenhoff erneut ein Schalker als Trainer zum BVB und holt hier 1963 die letzte Deutsche Meisterschaft in einem echten Endspiel und 1965 den ersten DFB-Pokal für die Borussen.

Dann wechselt Stan Libuda zum BVB und schießt 1966 das entscheidende 2:1, mit dem der BVB in Galsgow im Finale gegen den FC Liverpool den ersten Europapokal überhaupt nach Deutschland holt.

Ihren höchsten Derbysieg feiern die Borussen im Februar 1966 vor 28.000 in der Roten Erde mit 7:0. Fünf der sieben Treffer fallen durch Kopfbälle, das ist bis heute Bundesligarekord. Sogar „Terrier“ Hoppy Kurrat trägt sich per Kopfball in die Torchützenliste ein.

Im November 1966 steht es zur Halbzeit in Dortmund schon 4:0, als urplötzlich  der “Nebel des Grauens” das Stadion heimsucht. Nichts ist mehr zu sehen, glauben die Gäste und frohlocken. Schiedsrichter Hennig hingegen hat den Durchblick nicht verloren. Sagt er..... Also geht es weiter und der BVB gewinnt letztlich mit 6:2. Die 41.000 im Stadion ertragen es mit Heiterkeit.

In der Saison 1969/70 sinkt der Zuschauerschnitt des BVB erheblich, aber  das Spiel gegen die Knappen erlebt wie immer eine  pickepacke volle Rote Erde.

Zur Halbzeit steht es 0:1. Den Schalker Treffer hat Neuzugang Pirkner erzielt. Danach laufen zahlreiche Schalke-Fans jubelnd auf den Platz.

Dieser Jubel führt zu einer Szene, die in die Bundesliga-Geschichte eingegangen ist: Der fünfjährige Schäferhund “Rex”, Mitglied der Hundestaffel und eigentlich für die Sicherheit im Stadion zuständig, reißt sich  los und beist die beiden Schalker Friedel Rausch und Gerd Neuser in Po und Bein.

Das Spiel endet unentschieden 1:1. Der BVB zahlt an die beiden Spieler je 500,- DM und bekommt vom Verband eine saftige Geldstrafe.

Zum Rückspiel lässt Schalke-Präsident “Oskar” Siebert halbwüchsige Löwen des Grafen Westerholt beim Einmarsch der Teams “Spalier stehen“, um die Wogen aus der Rausch-Episode zu glätten.

Am 4. März 1972 fällt in Dortmund das schnellste Tor der Derbygeschichte durch Klaus Scheer nach 17 Sekunden. Schalke gewinnt 3:0, der BVB steigt zum Ende der Saison ab.

Zur Eröffnung des Westfalenstadions kommen die Knappen zu einem Benefizpiel zugunsten des finanziell angeschlagenen BVB. Schalke siegt mit 3:0.

Ab 1977/78 gibt es den “Westfalen-Dreier” mit den Präsidenten Heinz Günther (BVB), Ottokar Wüst (VfL Bochum) und Dr. Hüsch (FC Schalke) an der Spitze, die gemeinsam mit ihren Vorständen  systematisch kooperieren, sich austauschen und gemeinsame Positionen in der Außendarstellung verabreden.

1996 verdankt der BVB die  Deutsche Meisterschaft auch dem FC Schalke, der den FC Bayern kurz vor Ende der Saison schlägt und den Schwarz-Gelben damit den Weg zum Titel bereitet.

An ihrem 88. Geburtstag empfängt die Borusisa am 19. 12. 1997 den FC Schalke zum 109. Revierderby.

Lange Zeit steht es 1:1 Unentschieden. Zwölf Minuten vor Schluss erzielt Andy Möller mit einem überragenden Freistoß aus halblinker Position in den oberen Torwinkel das 2:1.

Unmittelbar vor dem Abpfiff sprintet Schalke-Keeper Jens Lehmann zu einem Eckball in den BVB-Strafraum. Der Ball fliegt herein, landet auf Lehmanns Kopf  - Stefan Klos ist geschlagen, 2:2

Sekunden später ist das Endergebnis perfekt. Dieser Treffer ist das erste Feldtor eines Torhüters in der Bundesligageschichte.

Elf Jahre später, im September 2008, erlebt der selbstverständlich ausverkaufte Signal Iduna Park sechs Tore, zwei Elfmeter und einen Schiedsrichter Lutz Wagner, dessen Entscheidungen für viel Gesprächsstoff sorgen. Das ist die Bilanz des 132 Derbys. Zur Halbzeit steht die Partie 0:2, nach der Pause folgt sogar das 0:3. Dann gibt es eine fulminate Aufholjagd des BVB, die Subotic in der 67. Minute mit dem 1:3 einleitet.

Zum Helden des Spiels avanciert allerdings der eingewechselte Alexander Frey, der   - wenn auch aus einer möglichen Abseitsposition – den Anschlusstreffer markiert und als krönenden Höhepunkt seiner Leistung per Elfmeter den Ausgleich erzielt. Auch dieser Elfer wirft durchaus an den Referee Fragen auf!

Alles bislang Erlebte stellt vom Spielverlauf und von der Torfolge her  das Derby Ende November 2017 in Dortmund in den Schatten.

BVB-Coach Peter Bosch hofft auf einen Sieg, um die Dislussionen um seine Person verstummen zu lassen. Und wunschgemäß legen die Borussen los wie die vielzitiete Feuerwehr. Zur Halbzeit steht es 4:0!! Aubameyang, ein Eigentor der Knappen, Götze und Guerrero haben die (anscheinend) beruhigende Führung hergestellt. Doch dann der Schock in den zweiten 45 Minuten: Schalke holt auf. 4:1, 4:2, 4:3. Welch ein Spiel, welch eine Dramatik. Zwischendurch ist “Auba” mit gelb-rot vom Platz gestellt worden. 90 Minuten sind um. Sieben Minuten Verlängerung. Und dann das finale Drama: Eine Flanke segelt in den BVB-Strafraum, Naldo schraubt sich am Höchsten, Superkopfball, Roman Weidenfeller ist geschlagen.

Endstand 4:4. Der BVB und Trainer Bosch sind am Boden zerstört. Unfassbar!